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Gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen

 

„Damit so etwas nie wieder passiert!“ Dies war die Antwort von Lennard auf die Frage der Teamerin, warum die Lehrer denn mit ihren Klassen nach Buchenwald gefahren sind.

Treffender hätte der 15-jährige Schüler der Mittelpunktschule Gadernheim den Sinn des viertägigen Aufenthalts in der Gedenkstätte Buchenwald nicht zusammenfassen können.

Finanziell unterstützt durch die Arnold-Liebster-Stiftung verbrachten die Klassen 9H und 10R interessante Tage im ehemaligen Konzentrationslager.

Bei frostigem Wetter in einer tief verschneiten Landschaft hatten die 43 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit in ganztägigen Workshops in die Geschichte des KZ und das Schicksal der Häftlinge einen Einblick zu erhalten.

Dick eingemummelt in Winterkleidung und trotzdem frierend, machten sich die Jugendlichen Gedanken darüber, wie es dann wohl den Gefangenen in schlechter Kleidung, unterernährt und unter stärkster psychischer und physischer Belastung erst ergangen sein mag.

Besonderen Eindruck machten die Besichtigung der Verbrennungsstätte und der sehr anschaulichen Ausstellung im Museum vor Ort.

Auch die Stadtführung in Weimar führte den Klassen noch einmal vor Augen, dass ein „Davon haben wir nichts gewusst!“ eigentlich unmöglich ist.

Nach der Rückkehr gab es als Abschluss dieser Einheit noch die Möglichkeit eines Zeitzeugengesprächs mit Simone Arnold-Liebster, der inzwischen 93-jährigen Witwe des in Reichenbach geborenen Max Liebster, der unterem auch in Buchenwald inhaftiert war.

GL-Lehrer Nikolai Bareis hatte dieses Online-Gespräch organisiert und vorab Fragen der Schülerinnen und Schüler Frau Arnold-Liebster zukommen lassen.

Die Klassen waren fasziniert von den eindrücklichen Berichten der Frau, die in ihrer Jugend durch die Nationalsozialisten so viel Leid erfahren hat und dennoch ohne Groll über diese Zeit erzählte. Für sie ist es wichtig, dass man auch vergibt, aber nicht vergisst.

Die begleitenden Lehrkräfte sind sicher, dass gerade in der heutigen Zeit, in der Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit verstärkt zu bemerken sind, in der antidemokratische Parteien immer größeren Zulauf haben, weil die Bevölkerung durch Krisen gebeutelt ist, es umso wichtiger ist, die Jugendlichen mit solchen direkten Begegnung und einem verantwortungsbewussten Geschichtsunterricht zu stärken, damit dies in unserem Land nicht wieder passiert. 

Die MPS führt jährlich mit ihren Abschlussklassen die Studienfahrt zur Gedenkstätte und Zeitzeugengespräche im Rahmen des GL-Unterrichts durch.

Fotoserien

Buchenwald (DI, 12. Dezember 2023)

Bilder aus Buchenwald und vom Zeitzeugengespräch

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